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Prosa

Karussell

Wir Beide kennen diese Oper nicht. Wir beobachten Gondeln auf sich kräuselnden Wellen und hören zwar die Gesänge, verstehen jedoch den Text nicht. Das Orchester auf der Bühne neben uns lässt sich aus diesem Winkel nur schlecht fotografieren. Mattes Licht quetscht sich durch Wolkenrisse. Wir stehen auf und folgen den ausgetretenen Wegen.

Der weiße Pantomime maschiniert mit Seifenblasen, und still kommuniziere ich mit ihm, während du am wahren Lebensstand den Rotwein bestellst. Glaskörper wandern weiter, und es drängt mich in dieses Karussel dort vor uns. Ob ein Zusteigen noch möglich ist, frage ich, ernte ein Nicken des Chauffeurs und setze mich an den Tisch zu der Toten.

Du setzt dich neben mich, Glas an Glas sitzen wir, und das Personal reicht uns einen Becher mit Apfelessig, Ginever und fremden Kräutern gegen den Schwindel. "Weil die Fahrt links herum geht und es den Chakren wohl bekommt. Apfelessig ist auch linksdrehend", krächzt der Vogel.

An der Decke hängen noch anderen Leichen, ihre Nervenkostüme baumeln uns entgegen, dazwischen sehe ich einige nackte Putten im Flug. "Die Fahrt dauert eineinhalb Stunden", erklärt uns der Rabe, und bläht sein purpurnes Samtkleid kurz auf. Er lacht dich geräuschvoll und mit verzerrtem Gesicht an oder aus, das kann ich nicht sehen. Ich lege derweil meine Hand in die offene, versteifte Hand der Frau bei mir, streichle ihr strohiges graublondes, langes Haar, richte es und drappiere es über ihre Schulter. Schön ist sie, schön.

Der Rabe bringt das Karussel in Schwung und grinst verschmitzt. Auch Kinder sitzen hier, sie entlächeln etwas tröstlich Frisches, und ich nehme ihre Frische auf wie dieses linksdrehende geheimnisvolle Elexir. In voller Fahrt, die Fahrt in den Tod dauert solange wie ein Leben, gerate ich in Kontakt mit dem Widersinnlichen.

Eineinhalb Stunden lang verfliegen wir. In Erwartung auf den Empfang. Ein Mann spielt das Banjo, dazu singt eine Frau das Lied ewiger Liebe. Einige der Rondellgäste klatschen, konsumieren amüsiert.

Als wir aussteigen, sehe ich nur noch deine hellen Beine, Dein dunkles Hemd ist von der Nacht verschluckt. Du bist der Grashüpfer und ich der Nachtfalter. Bald hat die Dunkelheit dich aufgesogen. Ich laufe allein durchs stille Schwarz und fühle mich geborgen. Du wähntest dich in meiner Begleitung, zusammen waren wir nicht.

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Die Königskinder                                     

 

"...und wenn sie ihr Gehmeimnis für sich behalten haben, dann können sie ewig lange weiterleben.

Und jetzt Gute Nacht, mein kleines Schwesterchen, schlaf gut und träum' von mir".

Lächelnd steht er auf, legt den Teddy neben das Mädchen, reibt kurz an seiner Rasierschnittwunde.

Sich noch einmal zum Kissen beugend, küsst er die zusammengekniffenen Augen, flüstert: "Kleine Prinzessin".

Dann schließt seinen Hosengürtel - das Buch unter den Arm geklemmt- und kurz danach leise die Schlafzimmertür hinter sich.

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Filmspliss                                                   

 

Alles weiß die Nacht. Sie schwärzt und schmerzt,  deckt zu und weckt auf.
Stimm-modulierend, sinnkarikierend.
Die Einladung auf diese Party kam wie immer virtuell - rituell wie in monatlichen Zyklen, wie Menstruationen.

Im Klosterkeller des alten Wachturms haben wir uns getroffen, ein großer Freundeskreis, immer ein Liedchen auf den Lippen, den Himmel hochjauchzend, schrill und gerade. Gerade eben.

Gerade eben soweit überschwebt, flächendenkend. Laken waren dort in die Ecke geräumt, sie wirkten wie Rabenschwingen. Von Überall drückte grauer Weihrauchdunst. Chianti tranken wir aus pechbemalten Tonkrügen, bis alles gestillt lag, erlebt im Requiem. Bis der Schneemann auftauchte, der Schneemann, weiß und rein.

Im zweiten Akt wurden die schwarzen Kerzen entflammt, heißer Wachs ergoss sich auf die Arme, die kreuz und quer an Ketten hingen, anschließend kamen Knebel, dann Rasierklingen zum Einsatz.

Schnitte.
Karl wurden erst nur die zottigen Haare geschoren – ‚mein Gott’, sagten sie, ‚was ist dabei’? In Trance getrotzt, Tränen gerotzt, Träume gekotzt. Die Moralinpille davor oder danach ... und wie der Vorhang aufriss und zu Boden fiel, die entzündeten Augen freigab.

Ein Krabbelberg aus Blutegeln – hätte jemand die Verlorenheit aufheben können? Sie haben Karl geschafft, und ich weiß nicht, ob ich wissen will, wohin.

Du redetest in Zungen, lalltest, schwebtest, fielst, vom Boden zur Decke. Fast hätte ich dich umgebracht, hätte ich mich ... hätte es nur was genützt.

Ich wäre doch nur pupillenweit gekommen, wäre ich aus der Haut gefahren. Ich behalte es mir vor. Wieder einmal.

Bisweilen allerdings laufe ich barfuß der Sonne entgegen. Morgen ist auch nur ein Tag.

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Essay über Enttäuschung                                                         

 

SIMPLIFIZIERT

Obwohl ich doch immer sagte: 'Es ist ein Glück, enttäuscht zu werden, schließlich bedeutet eine Enttäuschung die Befreiung von einer Täuschung, also ist sie etwas Gewinnbringendes'...

kann ich gerade keinen Gewinn empfinden.
Nüchternheit? Naja, das wäre schön, das hielte den Kopf klar oder wüsche ihn zumindest.
(Aber nüchtern bin ich nicht, schon mal ganz abgesehen davon, dass ich jetzt gerade Sekt trinke. Ich stoß mit mir selbst an auf die Enttäuschung, will sie abstoßen, wie eine Bleikristallkugel aus meinem Bauch.)

Täuschung – kommt das eigentlich von Tausch? Habe ich reinen Geist gegen Illusion getauscht? Mit mir selbst? Mit einem Anteil in mir? Mit welchem? Mit dem träumenden, illusorischen, wünschenden, kindlichen Glauben, der Hoffnung? Welcher Anteil hat mit welchem Anteil verhandelt in diesem Geschäft? Welche Motivation stand dahinter?

Ich gebe erst der Motivation einen Namen zur Kenntlichmachung.
Ich nenne sie 'Leben'. Leben ist, glaube ich, die Hauptmotvation, die jeder hat. Leben und Überleben.

Gebe ich der Motivation einen Namen und der Täuschung und der Enttäuschung nicht, dann habe ich keine Mitspieler, keine Bezüge.

Die Täuschung also. Hmmm. Ich gebe ihr den Namen 'Traumbild'.
Traumbild deshalb, weil nur ein Traumbild, wie ich meine, nur ein tiefer Wunsch mich fehlleiten kann von meiner Intuition. Die Täuschung ist ein Gaukler. Illusion tauscht also mit Intuition.
(Iintuitiv weiß ich doch, was mir widerfährt. Intuitiv weiß ich, was mir gut und was mir nicht gut tut.)

Fehlt nur noch die Enttäuschung. Welchen Namen sollte sie tragen?
Diese Namensvergabe fällt mir schwer. Wenn ich nun also das Leben als Motivation sehe und die Täuschung als Traumbild, dann fehlt mir einzig der Tod. Wessen Tod?
Natürlich! Der Tod des Traumbildes. Also die Intuition.
Ich kann den Tod also auch Intuition nennen. Enttäuschung wäre dann Tod oder Intuition.

Ich überlege, ob ich Dich willentlich getäuscht habe, dass Du einer Enttäuschung bedurftest. Worin könnte ich Dich getäuscht haben – was ist es, was Dich bewog, Dich in mir zu täuschen? Womit habe ich Dich getötet? Nein, dann hast Du Dich ja selbst getötet, in mir getötet. Also warst Du ein potentieller Selbstmörder, genau wie ich.

Schließlich hieße das, dass wir für das Leben (für die Motivation) Traumbilder, Illusion benötigen. Da aber auf jede Täuschung letztlich eine Enttäuschung folgt – auf kurz oder lang – erreicht uns wieder die Intuition. Nur mit ihr können wir wahr sein. Das hieße dann, nur im Tod seien wir auf die Wahrheit zurückgeworfen.
 
Wortklauberei?!

So komme ich nicht weiter. Und wenn ich ehrlich bin, kann ich auch meine Gefühle nicht verdenken, auch mir nicht.



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Evepart - abendliche Unterhaltung        

E 10, F 9, dein Schiff ist versenkt.
Du wühlst durch dein Haar.

Runzeln auf Deiner Stirn
Du kannst Dich nicht konzentrieren
Du sagst, mein Bildschirm sei kleiner als Deiner
Du fragst mich, warum ich lächle
Du schreibst eine Mail
ich frage mich - an wen?..
wenn Du runzelst
wenn Du trinkst
wenn Du lächelst
wenn Du neugierig
auf meinen Screen schaust.

'Buh - sagst `Du mit großem Blick, dann hustest Du
kriegst die Nusstüte kaum auf.. ein paar Kerne fallen über den Schalenrand; ich lache, und du sagst
'- ..das macht dir Spaß, ne? -'

Behendes Tippen, und Du schaufelst Nüsse in Deinen Mund. Du würdest sie am liebsten in hohem Bogen werfen und wie ein Akrobat mit offenem Mund auffangen.
Jetzt wieder ein Schluck des roten Weines zum Herabspülen der durchkauten Nüsse,
dann noch eine Handvoll...

Dein Blick - als rängest Du nach Gedanken
dabei willst Du nur knabbern. Ein Wort und zwanzig Nüsse dazu, und das mehrere Male in Folge.
Ich muss lachen über Dich und Du lachst mit
dann trinkst Du und greifst in die Tüte.

Laut höre ich dich kauen, sehe Deine Stirnrunzeln.
Du löschst etwas, schluckst Wein, wischst die Nusskrümel an Deine Hose, tippst - oh! einen ganzen Satz -
ich lache, Du lachst, doch Du weißt nicht, warum.

Enter-Taste, wir kichern, Kopf schütteln über mein Grinsen, die Augen auf den Screen gerichtet,
kauend durch das Haar wühlend,
noch einmal.... Glas abgestellt, Krümel abgewischt.
Ein dicker fetter Rülpser (ein Bäuerchen!), ich muss lachen, Du lachst mit.

Letzter Einwurf von Nüssen, die Hand hält die Schale fest, sie ist leer, Du gießt dein Glas voll, spülst die Reste hinunter, atmest laut, reibst einen Fleck aus der Decke, dann Deine Hände.

Blick auf Screen, Hand am Glas, schweres Atmen.
Du wühlst länger als sonst, wieder ein Rülpser... ernste Miene, einseitiges Haareraufen, Ohrkratzen auf der anderen. Runzeln auf der Stirn beim Lesen,
eine Zigarette - ich zünde sie Dir an.

Wir lachen, ich sage:
wetten, dass ich mehr geschrieben habe als Du?
'ja', sagst Du, 'ich denke ja auch darüber nach, was ich schreibe..' -
'ich nicht', antworte ich lächelnd, und fast sage ich,
- ich habe einen Direktlieferanten fürs Schreiben -,
aber ich bleibe still, sehe, wie Du den jetzt sechsten Zug aus der Zigarette nimmst, vorsichtig im Mundraum verteilter Rauch wird rasant ausgepustet, Kippe abgeascht. Du bist so süß, wenn Du rauchst, wie Du rauchst, amüsiert mich.

Ich lache und frage: '..woll'n wir Texte tauschen?'
'Du willst es mir vorlesen und willst, dass ich lese, stimmts ?'
(Zigarette im Mund)
'..ich bin aber noch nicht fertig', sagst du.
Ich schreibe wieder, Du trinkst, ziehst an der Zigarette, in hohem Bogen pustest Du laut '.... pfuh'.

Zeilenvorschub, konzentriertes Lesen, auf Deine Unterarme gestützt.
Du trinkst (das Glas ist leer!),
wackelst mit der Flasche vor meinem Screen,
genehmigst Dir mit ein paar Seufzern den Rest des Weines, lässt das Glas wieder nicht los
- oops - eine falsche Taste, es hat oöt gemacht, du schaust (die Nase juckt) auf den Screen.

'Wem schreibst Du eigentlich?' frage ich,
'Rüdiger', sagst Du, wir lachen, trinkend schaust auf den Screen.
Oh nein, Rüdiger!
Du bekommst.. eine kleine witzig-spritzige Mail,....
Kinnreiben und Haareraufen, hoffentlich ist er mir nicht böse,
der Verfasser.... Er ist jetzt sehr ernst geworden,
tippt am Rand seiner Tastatur
wie ungeduldig...
An dieser Stelle sollte ich aufhören mitzuschreiben...
Ich kann schon die Masten auftauchen sehen.


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Automatisch

(eine Spielerkarriere)

 

Wähnst du dich in einer `cleanen` Phase, denkst du: Gibt es eigentlich etwas Stumpfsinnigeres als auf die rotierenden Scheiben zu starren?

Hätte er jemand anderen dabei beobachtet: Er hätte ein ironisches oder zynisches Statement abgegeben. Oder hätte er das Verhalten analysiert? Er steckte sich eine Zigarette an, drückte gegen die Tür und schlenderte zum Tresen.

Er kannte eine Reihe von rationalen Aspekten, nicht zu zocken. Dieser Rest Hoffnung auf eine Glückssträhne führte ihn immer wieder her. Die Motivation kam wie durch Fernsteuerung. Sie versetzte ihn in euphorische Aufregung, gaukelte ihm die Möglichkeit eines großen Gewinns vor. Computerprogramme konnte man nicht überlisten, das war ihm klar. Er schob den nächsten Fünfziger in den Schlitz.

Wie lange er wohl mittlerweile hier war? Er schaute nicht auf die Uhr, es war egal. Vorhin noch war er eigentlich schon des Zockens überdrüssig gewesen. Er kannte das alles schon, und jetzt empfand er wieder diese Apathie oder was auch immer, jedenfalls konnte er nicht gehen, sich zu nichts richtig entscheiden. Oder war es der Vorbote der Resignation? Einen Hunderter wollte er noch einsetzen. Andere gewannen schließlich auch. Als Looser zu gehen war scheiße, und bisher hatte er noch nicht viel verloren, nicht so viel wie in der Woche zuvor. Egal. Er wollte nicht mehr denken, das stünde dem Gewinn eh im Weg. Nur hoffen einmal - oder auch durchgehend - Glück zu haben. Geld zu haben. Er müsste sich nicht mehr als Gestrandeter fühlen, sich keine Standpauken mehr anhören oder sich rechtfertigen. Er hätte ein gutes Gewissen und ein lockeres Dasein. Genüsslich könnte er einkaufen, vornehmlich Bücher und ein paar stilvolle Klamotten. Und verreisen würde er, sich den Wind um die Ohren pfeifen lassen, vielleicht am Meer oder irgendwo in den Bergen, wo und wann immer es ihm gefiele. Er könnte lesen und Gedichte schreiben und in Cafés und Kneipen mit interessanten Leuten schwätzen, philosophieren und lachen, ins Theater oder ins Kino oder in ein gutes Konzert gehen. Die Liste der Möglichkeiten war ellenlang. Einmal dieser Jackpot, fast 450.000 Euro...

Noch ein Hunderter, diesmal mit Beklommenheit. Alles oder nichts. Noch saß er hier und verlor mehr und mehr seines Arbeitslosengeldes, wie ein Trottel trommelte sinnlos auf die Tasten und hörte einmal mehr das dumpfe Signal weiteren Verlusts. Im Aschenbecher lagen nur zwei Kippen, in solchen Dingen waren die Angestellten hier ja sehr aufmerksam und diskret. Doch die Kopfschmerzen konnten nicht über seinen Zigarettenkonsum hinwegtäuschen. Wie er sich hier wohl ausnahm? Diese Leute sahen ihm doch hoffentlich an, dass er nicht der klassische Zocker war..., dass er Stil hatte und intellektuell sie alle - selbst in der Summe ihrer mentalen Möglichkeiten - mit lockerem Lächeln in die Hosentasche hätte stecken können. Zum Glück vermutete ihn hier niemand seiner Bekannten. Das wäre ein Ei, er käme hier heraus und begegnete Lothar oder Horst und sie bekämen eine Ahnung davon, warum er ihnen das Geld noch nicht zurückgegeben hatte.

Wenn jetzt nicht ein größerer Gewinn kam, würde er in wenigen Minuten pleite sein. Mit steifem Rücken saß er auf dem Hocker, seiner selbst müde, nackt und leer. Heute hätte er einen Teil seiner Schulden zurückzahlen müssen. Jetzt würde er wohl das Vertrauen seiner Freunde vollends eingebüßt haben. Die Vorahnung, die ihn mit einem dicken Packen Scheine versorgt hatte, war wieder einmal nur Illusion, Ausgeburt seiner Verzweiflung gewesen. Wie gern hätte er die Uhr um ein paar Stunden zurückgedreht und sich anders entschieden.

Er hätte sich auf ewig verstecken und weinen mögen, und wie mit fremder Macht gelenkt, sah er von Glas bis Hocker lauter Utensilien in rascher Folge durch das Etablissement und dessen Fenster fliegen. Dazu nahm er diese wütenden Schreie wahr wie aus fremder Tiefe, schnappte nach Luft, der Hals tat ihm weh, sein Herz trommelte. Er hörte es um sich klirren und krachen, zersplitterten und bersten, während er glühte und fror und sein Schädel brummte. Pfleger und Rettungswagen hatte er wie auf einem verschneiten Fernsehbildschirm wahrgenommen. Jemand könnte schon im Wagen gewesen zu sein. Er hatte sich mittlerweile schwer und matt gefühlt, vor allem nach dem Stich. Vielleicht sollte er dankbar sein. Jetzt hing bloß sein Körper auf einem Stuhl im Aufnahmebüro einer Nervenheilanstalt, und ein Weißkittel redete auf ihn ein, oder stellte er ihm Fragen? Er sollte versuchen, sich zu konzentrieren.

Freundlich fragte sein Gegenüber nach den Personalien, dem Ausweis, der Adresse, einem Angehörigen, den er benachrichtigen könnte. Warum? - er war jetzt zu sich gekommen, er könnte wieder gehen, obwohl, vielleicht könnten sie ihn auch fahren. Er wusste ja nicht einmal, wo genau er war, und hatte kein Fahrgeld. Wie es zu dem Vorfall gekommen sein mochte, sollte er sagen. Na, der an seiner Stelle - nein, der würde erst gar nicht...
Er war müde. Ja, morgen.. Er wolle erst mal schlafen, ja. Aufnahme. Okay. Zimmer, Bett, hinlegen, ausruhen, an nichts mehr denken.

Allein. Er starrte auf die Schatten an der Decke, überlegte, sah die Automaten vor sich, hörte das Schrillen... Gewinn... Dann schlief er ein.

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Neben dem Kartoffelkeller    

Kindheit - die schönste Lebensphase?

Ich sehe, wie meine Mutter am Gasherd schwitzt und weiß, dass wir wieder Bregen essen müssen. Bregen mit Bratkartoffeln. Sie wischt sich den Schweiß von der Stirn und in die Haare, und manchmal, wenn sie schmutzige Hände hat vom Kartoffelschälen oder davon, dass sie Leber in Mehl gewendet hat, putzt sie ihre Hände am Kittel oder an der Schürze ab. Ich finde das alles eklig. Ich weiß nicht, ob mein Vater das auch eklig findet, ich weiß bloß, dass sie ohne einander glücklicher wären, die Beiden - weil er nur zu den Essenszeiten und zum Schlafen nach oben in unsere Wohnung kommt. 'Na los doch, hol' Deinen Vater', herrscht sie mich an. Ob sie mir wohl ansieht, wie ich übers Hausfrau-Sein denke?

Ich antworte nicht, weil ich in diesem Zustand nicht sprechen kann. Ich sage auch wieder nicht, dass ich immer Angst habe im Keller. Ich gehe einfach, denn ich weiß, dass ich keine Wahl habe. Keine Wahl, auch nicht zwischen Vater und Mutter, auch nicht, was das Verbleiben hier betrifft. Ich kann eh nicht fort. Draußen lauert allerlei Gefahr, das hat sie mir gesagt. Ich weiß nicht, was sie darunter versteht, denn hier lebe ich auch in Gefahr. Ich verachte sie. Sie sucht so lange nach meinen Tagebüchern, dass ich nicht mehr weiß, wohin damit. Bis ich nicht mehr weiß, wie ich existieren soll ohne meine geheimen Gedanken. Weil meine eigene Mutter mich doch nie versteht und aus lauter Verhärmtheit, wie mein Vater sagt, sich über meine Gedanken aufregt oder auch einfach nur lacht - ich habe das Wort 'Verhärmtheit' von ihm. Von ihm habe ich auch die Uhr zu lesen gelernt und das Einmaleins – bis auf sieben mal acht, damit habe ich manchmal noch Probleme, und dann rastet selbst er aus. Nicht, dass er schreit wie sie, aber er wird sofort ungeduldig, und ich merke dann, dass ich ganz besonders aufpassen und mich besser konzentrieren muss.

All das denke ich, während ich die Treppen runtergehe, ich muss laufen jetzt, weil im Treppenhaus nach eineinhalb Minuten das Licht ausgeht...
Erdgeschoss. Das habe ich geschafft.

Die Treppe zum Keller ist schon dunkel genug. Hier schlägt mein Herz wieder schneller, hier empfinde ich auch diese Fremdheit zwischen meinen Eltern ganz deutlich. Vielleicht ist es auch noch schlimmer geworden, seit wir wissen, dass ich einen Halbbruder habe?!

Die Tür zum Keller ist aus Holzlatten und hat rostige Scharniere, quietscht aber nur leise.
Dunkel. Stockdunkel. Kein Glimmen fernen Lichts. Ich taste, taste wie wild, haue mit flacher Hand immer wieder an die Wand, bis ich endlich diesen Schalter treffe. Nein, es bringt nichts, ich muss da durch. Ich taste mich an der Wand entlang. Das habe ich schon oft gemacht. Bis zum Ende des Ganges. Vorsicht vor Mäusen oder Kartoffelkäfern... damit mein Herz nicht stehenbleibt, wenn etwas flitzt oder quiekt.

Ich atme tief und doch pocht mir das Herz, immer an der Wand entlang, bis ich einen ganz schwachen Schein wahrnehme und ahne, dass ich es gleich geschafft habe. Jetzt. Nur noch die Steinstufe vor der Tür, die mein Vater gemeinsam mit einem Nachbarn gegen das Hochwasser gemauert hat – und nicht vor dem Herzsprung rufen, er will nicht erschreckt werden. 'Papa?' - flüstere ich.

Wie immer sitzt er da, gleich neben dem Holz- und Kohlenkeller, in dem auch der Kartoffelverschlag steht, in unserem zweiten Kellerraum, bei Kerzenlicht an seinem Schreibtisch. Hier steht auch das Eingemachte. Hier hat er tapeziert und hierher zieht er sich zurück zum Schreiben. Ein heiliger Ort. Sein Zuhause.

'Papa? - Das Essen ist fertig, Du sollst hochkommen'. Er sitzt dort, hat die Hornbrille auf und schreibt konzentriert. Hier höre ich keine bösen Worte. Er lächelt. Er kommt dann.. sagt er, und das bedeutet, ich muss allein den dunklen Weg zurück.

Mein Vater und meine Mutter sollen sich mal beim Tanzen kennengelernt haben - ob das stimmt? Nach oben fällt mir der Weg einerseits etwas leichter....


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Energien

(Esoterik ist das halbe Leben)

 


Ich bin Esoterikerin. Ja, ich weiß, jetzt schütteln Einige den Kopf und sagen: ‚So’ne Verhuschte also’. Kenn' ich schon, solche Comments von 08-15-'Normalbürgern'. Sei’s drum. Jedenfalls habe ich zu Hause mittlerweile schon mehrere Tarotkartenspiele und auch ein Pendel. Statt einer Wahrsage-Glaskugel, die mir zu teuer erschien, aber recht schön aussah, habe ich mir so einen grell bunten Vollgummiball gekauft, den gab es wesentlich preiswerter bei Fullfort, in der Spielzeugabteilung.

Mittlerweile bin ich froh über diese Entscheidung: ich fühle meine spirituelle Aura, wenn ich darauf gucke. Ich versetze mich in die Farben und fühle, wie ich mich zu zersetzen beginne, ja, zu einer einzelnen Farbe werde.

Diese Esoterik-Läden haben es mir angetan, wie ein Zauber umfangen mich darin immer die geheimnisvollen Dinge. Nur sind die ganz schön kostspielig. Manche sagen ja ‚anyway’ und kaufen sich das. Aber ein bisschen guck’ ich schon noch auf’s Geld. Man braucht ja auch noch ab und zu mal einen Joint, oder?
Die Energiesteine aus dem Lichttümpel faszinieren mich auch,das ist der Laden, wo ich dann ja doch ab und zu was kaufe..

Davon trage ich auch welche um den Hals, eigentlich eine ganze Menge – wenn ich ehrlich bin. Erst habe ich sie einzeln getragen, je nach Stimmung und wenn ich die Erkenntnis hatte, ich brauche jetzt mal irgendein Gefühl oder einen seelischen Zustand etwas deutlicher. Aber das bringt nicht so viel.
Okay, mit den – huch! Tatsächlich! es sind schon 27 – Steinen um den Hals fühlt man sich schon ziemlich relaxt und in seiner Mitte. Ist sicher auch für die Halswirbelsäule eine große Aufgabe, denn ich will ja versuchen, eine stattliche Figur abzugeben und aufrecht zu sein, ja, aufrecht und aufrichtig – das gehört schon zusammen. Das weiß ich aus einem Büchlein mit ‚solchen Inspirationssprüchen, solchen neurolinguistischen’ – sagt mein Freund, das scheint selbst er zu begreifen. Oder es trifft genau in seine Spiritualität.

Mit meinem Pendel ist das ein wenig erschreckend, so richtig energetisch eben. Es ist ja so, dass Du erst das Pendel fragst, was ganz offensichtlich ist. Zum Beispiel: ‚Bin ich ein Mädchen oder ein Junge?’. Das hat mir meine Freundin so erklärt. Ein wenig verschüchtert saß ich da, weil ich ja auch zugegebenermaßen schon aus dem ‚Mädchenalter’ entwachsen bin. Aber sie hat richtig Ahnung, sie heilt schon mit Licht und so. Naja, sei’s drum, nicht wahr?

Tja, nun ist es so, dass ich dieses Pendel im Griff habe und es mir mit seinen Ausschlägen ganz eindeutig Antworten gibt. Ein wenig mag das an meinem Parkinson-Syndrom liegen, aber das ist ja auch ein Stück meiner Seele sozusagen, meines inneren Engels, der mir in diesem Fall wirklich hilft. Ich hab das Pendel dann auch schon ab und zu direkt in mein Gesicht geschleudert. Das kann weh tun. Aber das tut auch gut, davon wird man innerlich ganz klar. So sehr sind wir miteinander verbunden, mein Pendel und ich. Es flog auch schon durch mein Zimmer. Ja, wenn man das zu deuten weiß, rein sphärisch, dann ist das überwältigend. Jetzt aber keine Sorge wegen des Parkinson - ich nehme nur Globuli, da muss man auch Einiges erst ausprobieren, bis man die hat, die genau auf einen selbst passen, aber dann törnen die manchmal sogar.

Mit den Tarotkarten komme ich noch nicht gut zurecht. Obwohl ich sie immer wieder zwischen Tachyonen-Steinen aufbewahre, die ich mal geschenkt bekommen habe. Ich zog wieder die gleiche Karte auf die Frage, was mich hält (im oder am Leben, das hab ich nicht verstanden, die Frage war auch in der Anleitung vorgegeben), jedenfalls zog ich die Karte mit der gebückten, buckelnden Frau, die eine ganz schön schwere Last trägt und darunter fast zerbricht. Aber Flügel hatte sie trotzdem auch. Kurios, oder? Manchmal ziehe ich auch lauter Schwerter und denke dann, das könnte damit zu tun haben, dass ich finde, mein Freund hat einen Stich.

Jetzt wollt Ihr sicher wissen, warum, oder nicht? Na, stellt Euch mal vor: Der sagt mir, wenn er mir das Pendel geben und meine Finger um die Kette zusammendrücken soll: „Weißt Du was, Du gehst mir langsam auf den Wecker mit diesem Scheiß!“

Nicht, dass ich ihn nicht verstehen könnte, er ist ja auch ein anderes Wesen, ja, auch mythologisch, ääh, mystisch, aber eben aus einer anderen sphärischen Region oder auf einer anderen spirituellen Ebene. Deshalb bin ich auch mit ihm zusammen. Zusammen bilden wir ein Universum. Das sage ich ihm zwar nicht, weil er das nicht verstehen würde, aber – sei’s drum.



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Eine Verdrehungsgeschichte

(nicht so sehr für die Christen geeignet)

Der Meister hatte sich versündigt. Er war süchtig geworden. Sechs Tag lang hatte er schier ununterbrochen geschuftet. Am Anfang hatte er das Wort erfunden, doch dann fehlte das Widerwort. Dann hatte er Himmel und dazu Erde erschaffen und gleich darauf die Pflanzen und die Tiere. Zu guter Letzt spielte er in der Dunkelkammer mit Lehm und modellierte zwei Büsten – das dauerte die halbe Nacht, von Freitag zu Samstag, zwei Samse – ein weibliches und ein männliches, eines ohne Brust und mit schmalem Gesicht, das zweite staffierte er liebevoller aus: er gab ihm ein rundes Antlitz, leuchtende, neugierige Spiegel der Seele und feine, sinnliche Gesichtszüge.

Für eine Weile schlief er ein, träumte davon, dass es dieser neuen Machwerke mehrere gäbe, und während er sich beim Aufwachen noch die Augen rieb, hätte er es fast vergessen. Fast hätte er des Problemes Lösung nicht hinüberretten können in die Bewusstheit. So bastelte er an die Büsten noch einige Kleinigkeiten, dass sie wuchsen und die uns heute wohlbekannte, wenn auch nicht bewusste Gestalt annahmen: Einen Mann, dessen Charme es der Frau oft schwer machte, die Neuproduktion zu verweigern, um nur der Lust zu frönen; nein, sie erlag und wehte und gebar Neues, Ungheures, dem Phänotyp des Ur-Erschaffers gleich.

 

Als Gottfried das sah, und als er sah, dass sein Monopol, seine monopolistische Herrschaft untergraben wurde, dass sich Massen seinesgleichen bildeten, wurde er wütend. Er erschuf einen Stein, einen riesigen Stein, um ihn hinabzuwerfen auf diese fehlgeratenen, sich in Eigendynamik vervielfältigenden Wesenheiten. Doch als er versuchte, mit seinem Stein alles zunichte zu machen, musste er erkennen, dass er ihn nicht anheben konnte – der Stein war zu schwer für ihn. Nun war klar, dass er sich selbst entbehrlich gearbeitet hatte. Umwölkter Stimmung legte er sich zur Ruhe und entschlief, auf dass sich die Wolken verzogen und der neue, der Sonnentag im Licht erstrahlte. Der Meister hat fristlos gekündigt. Gott ist tot. Es lebe das Göttliche.

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Brillenblicke

Vielleicht kaufte sie sich heute eine randlose Sonnenbrille; blau, grün, rot, rosa, gelb? Sie drückte den Joint aus.
Die wenigen Vorbehalte vor dem Einlassen auf ein Flash-Erlebnis mit Kaleidoskopen vor den Augen, dass jetzt nur eine Ahnung war, machte der Vorstellung darüber, wie gut sie dabei wohl träumen oder meditieren könnte, keine Konkurrenz. Sich von seiner eigenen Welt und den Gedanken ablösen zu können, vielleicht einen Trancezustand zu erreichen bei gleichzeitigem Hören von klassischer Musik, stellte sich ihr vor wie die Heimkehr ins eigene Reich, ins eigene Ich, während sie vor dem Spiegel stand, sich die Haare kämmte.

Musik, die in die Seele entführt, und dazu bunte, tanzende Lichter ohne das Augenverschließen, um durch gedankliche Odysseen Traumbildern entgegenzuschiffen, wo glitschiges Ruder dem Griff entflutscht oder doch nur Grübeleien ansteuerte, sondern Farb- und Formkonstellationen, denen sie sich in voller Aufmerksamkeit hingeben konnte. Sie zog sich die Lippen nach. Ob das Gehirn das überhaupt schaffte, beide Augen diesem optischen Überreiz standhielten? Oder ob es streikte - ganz in Schwarz?


Akustische Begleitung zum Auspendeln der Sinne und die Vorstellung, wie ein Mozart, ein Haydn, ein Beethoven als Schüler beider, abends komponierend mit Kerzen am Flügel das siebente Notenblatt zerreißt.. Irgendwo in einer kleinen Kammer in Wien die weiße Langhaar- Lockenperücke mit dem vielleicht samtschwarzen Bändchen um den Zopf sich vom Schädel reißt, um seine Kreativität zu befreien, von einem Schädel, von dem das Haar schon ab Mitte Zwanzig den Kopf wie welkes Blattwerk den Baum verlassen hat. Sie musste sich sputen, um pünktlich zur Arbeit zu kommen - nein, sie meldete sich krank und legte sich noch ein wenig aufs Bett.

Jetzt denkt sie an die Sehnsucht nach dem Tod und diesen Hunger nach Leben, die schmerzenden Gefühle der Einsamkeit, absonderlich oder gestaltlos zu sein, ein Alien, in einer Fremdgalaxie zurückgelassen und auf diese Weise langsam erkaltend. Würde sie diesem Zustand weiter ausgesetzt, würde er Besitz von ihr ergreifen und wie ein Bergarbeiter senkrecht Schächte in ihre tiefsten Tiefen schlagen. Heute wollte sie sich vielleicht lieber nur Brillen kaufen und das Licht der Sonne durch verschiedenfarbene Schleier besehen - als ein Spiel mit ihr, mit den Augen, der Seele, den Farben des Meeres und des Himmels, der Bäume und Pflanzen, der Farbe des Blutes, dem alles erweichenden, auflösenden Rosa und der Farbe der Gestirne - später.

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luftpost                                                      

jetzt steh ich kippelnd da und fühle mich seltsam isoliert. dabei habe ich dich nicht geliebt, nicht, dass du das denkst. du dachtest ja laufend solch schrulliges zeug. liebe ist doch eh nur eine metapher für gieriges verlangen und anflüge von sentimentalitäten und das manifestieren von machtstrukturen. nein-nein, es ist was anderes, das mich irgendwie nicht in ruhe lässt. so etwas nicht aussprechbares.

die art, wie du dich über meine ersten worte gefreut hast.
wenn du wüsstest, was ich manchmal sage, wärest du wahrscheinlich entrüstet.
wie du die ersten schritte mit mir gingst – weißt du, wie oft ich schon gestolpert und gefallen bin seitdem?
vielleicht wäre ich dir peinlich.

ich erinnere mich, wie ich zwanzig mal aufschrieb, was fehlerhaft war. weißt du, wie ich vor wut kochte damals? das passiert mir heute nicht mehr.

wenn du aus holland kamst und mir was feines mitgebracht hattest – ja, dann ahnte ich, wie sehr du an mich gedacht hattest, und dass du immer wiederkämst.

jedesmal, wenn du sagtest, ich verstünde noch nicht viel, dann hätte ich heulen mögen. lieber wäre mir gewesen, du hättest mir dabei zugezwinkert und mich glauben lassen, dass du das nicht so meinst.

wenn wir zur eisdiele fuhren und du große becher mit sahnekronen brachtest, die wir im auto bis auf den letzten tropfen auskratzten, fühlt ich mich wie im himmel.

im paddelboot mit dir, dem, worauf mein name stand, warst du mein pirat und der stärkste mann auf der welt.
während du bei rot über die ampel braustest, hatte ich das gefühl, mein magen führe achterbahn und du wärest über alles erhaben. über alles.

weißt du, diese elenden statisten von damals:
es klang wie alte schellack-platten mit vielen kratzern, die so elendig springen und kratzen und schnarren ...ich wollte zu dir rein, als die 'herzliches beileid' sagten... da wollte ich schon das erste mal springen. ich bin auch nicht über alles erhaben, weißt du?


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trauerende                                                 

nach unserem streit machte ich dir einen vorschlag, und es schien mir, als erleichterte er dir das finstere gemüt ebenso wie mir.

zunächst fuhren wir ziellos durch sichelbeschienenen abend. bis ich die stelen dort sehen, trauer spüren, uns hoffen lassen und mich gemeinsam mit dir neu besinnen wollte. vielleicht liebe im schmerz bekunden?

wir hätten uns der stille hingeben können, doch war uns nichts geblieben, als miteinander schritt zu halten. ich wollte ausscheren, entzündete steckkerzen auf manchen ruhestätten, nahm dich fern in gedanken wartend und rastloser blicke wahr.

nicht achtend an frische fremde abschiede geschlichen, betrachtete ich im dämmern schals letzter worte, die golden und silbrig blitzten. in mir keimte der gedanke, sie abzureißen und unsere hängenden schultern zu schmücken.

vielleicht hätten wir so wirklich tanzen gehen mögen, wäre doch jedes ende ein beginn. im wissen, du hättest das nicht dulden können, wandt ich mich reglos ab, ließ es zu. dass wir um uns kreisten, uns aufmachten, auf dunklen rückzug.



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Verwischt

(quer durchs Leben)

 

Wir hatten uns beim Pokerspiel kennen gelernt und diesmal in einem Café getroffen, saßen uns gegenüber. Ich war fasziniert von ihm. Natürlich wusste ich, dass er dealte, mir war auch klar, dass er schmuggelte, Zigaretten über die Grenze und geklauten Schmuck. Er hätte ein hartes Gesicht..., empfanden andere Menschen. Durch unsere Vertrautheit nahm ich vor allem wahr, mich nicht fürchten zu müssen. Wir kannten uns nun ein paar Wochen, hatten bereits bei mir zu Hause gemeinsam mit den Fingern Spaghetti in Tomatensauce gesessen, Whisky aus der Flasche getrunken und Musik bis zum Anschlag aufgedreht.

Ich höre noch seine Worte: "Wer hätte gedacht, dass ich mich mal so hingezogen fühle zu einer wie Dir", begleitet von mir geltenden Attributen, die mich gleichermaßen belustigten wie befremdeten.

Wir hatten fast verboten ausschweifenden Sex. An unserem Tisch saß sich noch ein Paar gegenüber, die Beiden schlürften wortlos ihren Pharisäer, während unsere Blicke miteinander vögelten. Es gab keine Bedienung in dieser Kaschemme, doch ich sah sie voller schemenhafter toter Gäste, die ein kurzes Zwischenmahl oder Getränke zu sich nahmen. Woher sie kamen und wohin sie gingen, was sie aßen und tranken, nichts davon interessierte mich. Boris faltete ein postergroßes Papier auf, in dem sich wohl zirka 150 Gramm Schnee befanden. Er steckte den ganzen Kopf hinein, inhalierte geräuschvoll und hustete in das Plakat. Das Paar am Tisch schaute träge zu ihm, zu mir, niemand sprach, und bald waren sie im flimmernden Bildschirm untergetaucht.

Als Boris' Kopf sich vom Koks-behäuften Papier erhob, sah ich sein Gesicht über und über rosa-weiß, fast ganz weiß, wie von einem Kind, das seinen Kopf in eine Mehlschüssel getaucht hatte. Er lachte wild und fegte mit seiner großen Pranke und einem heftigen Stoß das Papier mit dem restlichen Koks vom Tisch. Schon spuckte er in die Hände und rieb sich das Gesicht, um sich das weiße Gestäub von seinen Händen zu lecken. Dabei schaute er mich mit gierigen Augen an, seine Pupillen wirkten weit, sein fleischiger Mund spitzte sich mir entgegen. Seine Nasenlöcher blieben weiß, sogar das Grübchen zwischen Unterlippe und Kinnspitze. Ich konnte nichts mehr sagen, lachte nur noch und beugte mich über den Tisch ihm entgegen, wurde von sicher sechs oder acht Händen umarmt, geküsst und liebkost.

Mir war bewusst, dass ich gut aufgehoben war, auch wenn ich manches Mal Angst hatte. "Eines Tages stirbst Du noch in meiner Gegenwart", sagte ich, "vielleicht wirst du festgenommen vom Sondereinsatzkommando oder zusammengeschlagen von der Bande, die auf dein Zeug wartet. Es ist schließlich schon bezahlt. Sie werden es mit Milchzucker strecken und das vierfache des Preises herausholen". Lachend strich er mir über die Wange. "Darling, kümmer dich nicht um Dinge, die dich nicht angehen", brummte er hämisch. Der Gegenwert des vom Tisch gewirbelten Kokains, das sich staubfein verteilt hatte... nichts als schnöder Mammon?

Er grinste, und ich versuchte wahrzunehmen, ob alle Anderen mittlerweile fortgegangen wären. Auf dem Weg zu mir nach Hause hatte ich gesagt: "Lass mich etwas ausruhen, ich muss auch noch Joey füttern". "Ich hasse diesen vermaledeiten Kater, er ist nicht einmal ganz schwarz". 'Nein', dachte ich, 'weiße Pfoten hat er, eine weiße Kehle und über dem Maul noch einen weißen Strich, einen Doppel-Bart', wie ich es nannte. Genau so liebte ich ihn.

Ich lief durch die Straßen hinter Boris her, das kannte ich schon, er war ja drauf. Ich trug Pumps und einen engen Minirock mit Schlitz, konnte eh nur kleine Schritte tun. Alles war egal, auch dass er Fensterscheiben zerschlug mit der bloßen Faust, seine Hände bluteten und er brüllte, zwischendurch rotzte und spuckte. Es kam nur vom Schnee. Sein Gang war lässiger und schlacksiger denn je, die enge Jeans war so blutig wie sein T-Shirt, sie umzauberten seinen knackigen Hintern.

Selbst als wir an dem Tierpräparator vorbeikamen und den Stapel Hunde auf dem Bürgersteig überkletterten, kicherten wir. Ratten liefen neben uns und zwischen unseren Füßen, sie quiekten ein mazedonisches Liebeslied. Boris, stolz und sensibel, hart und sentimental? Ich fühlte seine klebrig-warme Hand um meine, wir liefen durch die Einfahrt bis in den zweiten Hinterhof, die Stiegen hinauf, glucksend und außer Atem. Drinnen rissen wir die Fenster auf. Von dem Viertel magischen Pilz vorhin hatte ich gekotzt, der beißende Geruch hing in der Wohnung fest. Nachdem Joey die Leber verputzt hatte, legte ich mich auf's Sofa, schloss die Augen, derweil Boris ins Nebenzimmer verschwand. Joey lief mauzend durch das Zimmer, in dem ich träumte. Wahrscheinlich jagte er Motten. Ich war nur noch müde. Boris schwieg im seinem Raum.

An der Decke sah ich zwischendurch die Schatten von Autolichtern und Laternen, die Nachbarn schienen die Spätnachrichten oder das Wort zum Sonntag zu hören, keine Ahnung. Ich war kurz vor dem Einschlafen, als ein Mann durch mein Fenster stieg. Einen Säbel in der Hand, bedeutete er mir schweigend und mit aufgerissenem Blick, keinen Mucks von mir zu geben, ansonsten sei ich nicht mehr von dieser Welt. Paralysiert lag ich nun dort, Lichter blitzen im Säbel. Ich wusste, er wollte Boris. Mein Herz klopfte, ein wenig Urin tröpfelte in meinen Slip, meine Schläfen trommelten, Säure stieg aus meinem Magen. Ich musste an mich halten, nicht wieder zu erbrechen.

Ich sah einen Messerschaft aus Joeys Kehle ragen und wie sein Blut rhythmisch auf den zigarettenverbrannten, ehemals hellen Teppich spritzte, er würgte und gluckerte wie ich. Der Mann schlich sich ins Nebenzimmer, der nächste Typ kletterte gerade in mein Zimmer, er hatte eine eingefallene Wange, eigentlich nur eine wirkliche. Irre lachend hielt auch er mir die Spitze eines Messers entgegen.

Ich wusste längst, ich hatte still zu sein, spürte voller Angst dem Trommeln im Hals und dem bebenden Rumpf nach, hoffte, meine Stimme drosseln zu können. Tränen liefen in meine Ohren, während ich an die Decke starrte und leise japste und wimmerte. Die beiden Männer wollten gehen, wie sie gekommen waren, doch als sie in den Fensterkreuzen hingen, barsten die Angeln. Langsam und leise schwebten sie durch die schwüle Sommerluft bis auf den Asphalt.

Im Nebenzimmer blieb es still. Ich schaltete den Videorecorder aus, den Ventilator an und ging zur Toilette. Während ich mich übergab, sog mich der Abfluss mit sich. Kein Strampeln konnte sich diesem Vorgang entziehen.

Nun bin ich hier, liege auf euch und rieche das Formalin in eurem Fell. Boris kommt mich sicher eines Tages besuchen. Ich kann mich nicht bewegen, höre mein Herz nicht schlagen und bringe kein Wort aus mir heraus. Joey baumelt immer noch über mir an einer Kette von der Decke, auf ihm sitzt schaukelnd mein anderes Ich und lacht.

Ich halte die Augen geschlossen, bleibe steif, nicht weil ich es wollte, sondern weil nichts Anderes geht. Die Leute halten mich für verstorben, gucken mich prüfend an, manche tasten an mir herum oder tätscheln meine Wangen, wollen meine Atemtätigkeit prüfen, aber sie fühlen weder warmen Hauch aus meiner Nase strömen, noch sehen sie gerötete Wangen oder ein Wimpernflimmern.

Ich mag mich jetzt noch nicht äußern, mich nicht bewegen, sie nicht ansehen oder lauthals beleidigen, selbst dann nicht, wenn ich es könnte. Doch ich nehme alles wahr durch meine Lider, ich höre jeden Laut, den sie tuscheln, weiß um ihre Nöte und Ängste, ihre verborgene Lust, ihre Geheimnisse und Perversionen. Der eine da im Smoking, mit seiner 20 Jahre jüngeren Frau, die das Rubincollier trägt und den Brillantring, der Fettwanst, der ihr Anzüglichkeiten ins Ohr flüstert, die ich besser nicht gehört hätte, benimmt sich wie ein Nekrophiler, tastet mich hastig ab, als seine brünette Begleitung flink in ihr Handy tippt.

Er hat große Ähnlichkeit mit Boris, seine Augen scheinen ihm verdammt verwandt. Die Beiden wollen mich kaufen, sie unterhalten sich mit dem hageren, einwangigen Mann, zahlen in bar, sagen sie. Sie waren auch im Café, saßen an unserem Tisch. Ich muss dem alten Sack beizeiten die wahngeilen Augäpfel ausschälen.



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Brief an eine andere Seele         

Dein gutes Recht
die Welt zu verlassen
einzig deine Entscheidung
für immer weg zu gehen
Schluss zu machen mit allem
was dir Schmerzen bereitet.

Unsere Gewandtheit war
doch nur ein Gewand
blickdichtes Gewebe
Wortmaschen aus einem
Faden der Verleumdung
zerfledderter Seelen.

Wenn ich an dich denke
fühle ich wie einen Stein
im Bauch
unsere Unmöglichkeit
unsere Unfähigkeit
uns mitzuteilen, Teile
unseres Fühlens
unserer Trauer,
unserer Angst
umzubenennen.

Risiko, Wagnis, Gefahr spürten wir mit jedem ehrlichen Ton, jeder ehrlichen Stimm- und Stimmungslage, so dass wir uns Zug um Zug einem Geschicklichkeitsspiel auslieferten, und der Sieger war der, der die besseren Wortweichen setzte, um gesprächlichen Gefahrenmomenten zu entgehen. Wir sind Mimen, wir halten unser Selbst verschlossen, verleugnet, halten es geheim, jede Tiefe vermeiden wir aus Angst vor Schmerz und Vernichtung.
Wenn wir darin Profi werden, bedeutet das nur nur einen kurzen Profit. Eines Tages wird das Wechseltierchen Wort zum eigenen Gedanken, dann beginnt die Entfremdung. Der Schutz wird zum Selbst, und das eigentliche Selbst wiederum wird verschüttet. Die Sinne erlahmen. Wir werden zu den erinnerten Stimmen, drehen sie zu laut auf, so dass wir nichts anderes mehr hören, nicht einmal uns selbst.

Das Ergebnis unseres Lebenstrainings: streng, angestrengt, in Ketten gelegt. Erlahmen wir beim Gedanken, diese Ketten zu sprengen, die Kraft dafür zu erlangen? Woher sollte sie kommen? Das Außen ist mächtiger. Sind wir das Außen, zum Außen geworden, Geisterfahrer im Nebel unserer Zeit? Wir schützen uns vor dem Leben und missen es zugleich. Sehnsucht nach dem Herzschlag, Angst vor der Atmung. Das Vertrauen in das Leben und in das Überleben berührt den Kern der Furcht. So höhlen wir uns also aus? Oder wir wickeln den Kern in luftdichtes Material? Wir tragen mehrere Schichten von Masken, damit wir nicht gleich in unserer Blöße dastehen.

Doch die ganze Angst, der ganze Schutz macht klar, dass wir noch da sind, dass es uns noch gibt, also können wir die Kraft aufbringen, unsere Fesseln von innen! zu sprengen, uns auszuschälen. Ich möchte lernen. Mag es auch eine Möglichkeit sein, eine Vereinigung mit dem Innersten im Sterben zu erlangen, wie soll ich es denn noch wahrnehmen und spüren?

Und der Moment, bevor du weißt, dass du deinem Leben ein Ende setzt, nicht mehr sein wirst, ist zu kurz. Ich kann ihn im Zweifel nicht erinnern und mich nicht daran erfreuen. Ich möchte mir anders begegnen, ich weiß, es wird länger dauern und mühselig sein. Doch wenn ich deine Entscheidung als Alternative betrachte...
bekomme ich Angst, dass mein Traum nur ein Blitzlicht ist, und was ist ein Blitzlicht gegen einen spannenden Film? Es ist heftiger, okay, effektiver, vielleicht lustvoll auf eine Weise (ja, vielleicht bist du von ungeheuerer Euphorie erfüllt in dem Moment..., vielleicht bist du dir so nah wie neu geboren). Dieser Moment, diese kurzendliche Lebenssituation - ist sie es wert, auf allen eigenen Kraftaufwand zu verzichten? Ist es nicht, wenn auch in aller Milde, lustbringend, den Weg zurück in dich mit kleinen Schritten zu gehen und mit jedem Aufsetzen der Fußsohlen, jedem kurzen Kontakt zu spüren, wie du dich deinem Ziel näherst?

Die Leute sagen, du hörtest Stimmen, die dir befahlen, deinen Platz zu räumen. Soll ich dich zurückholen auf diese Welt? Wenn ich es könnte, würdest du heute oder morgen wohl auch nicht glücklicher.


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Schwarze Witwe

(eine Art Liebesbrief)

Meine Aufmerksamkeit für deine Blicke, Gesten, Stimmungen, für deine Werte und deine Worte - du bekommst sie. Ich gebe dir meine Zärtlichkeit und Leidenschaft, den Hunger nach Berührung, nach sanftem Streichen über deine und meine Haut. Ich will dich entführen in mich. Dich, ja. Es macht mir Freude, gierige Freude.

Komm in mein Facettenreich. Lass' uns küssen, necken und lachen, einfach spielen. Ich sehne mich nach dem festen Zupacken deiner Hände.
Hier bist du das erste Mal aufgehoben.

In wohlig lautem Stöhnen werde ich dich fühlen lassen, wie ich dich tief in mir genieße. In unserer Stille, wenn Worte nichts bewirken, gebe ich dir mein mir mögliches Vertrauen, Offenheit, die Vorbehalte zu kicken trachtet (und schaffe ich nicht alle zu verstoßen, ist es nur ein Zeichen mehr, dass ich behutsam mich erklären, klar sein möchte, weil mir das Fernhalten schwer fällt).
 
Versenke dich in meinem Tümpel. In meinen Tränenfunken. Dazu schenke ich dir meine Ironie und meinen Sarkasmus, auch mein Lächeln weit hinter den Lippen, meine Kritik, meine Streitsucht, meinen Zynismus, alle Wärme von weit unter dem Kopf, von dort, wo das Helle und das Dunkle zusammentreffen, sich trennen und erneuern.

Hinter unseren Gesichtern begegnen wir uns in Achtung.
Unsere Wurzeln werden sich langsam und in sanftem Schwung umeinander schmiegen.

Komm näher. Ich kann nicht anders. Ich brauche dich.
Vertraue auch meinem Dunkel. Einmal lass uns spüren.
Weil es kein zweites geben wird. Nicht für dich.



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Schwarzweißgrau

(eine Eigenschau)

Ich bin wohl Einiges
Anderes vielleicht nicht
neugierig aber trotzdem
einfach ein Experiment

eine Mischung aus
Schwarz und Weiß
kariert oder gepunktet
mitunter gestreift
jedoch nie mitgestreift
schon gar nicht grau
eher grauenvoll, wie ich
immer auf der Suche zu sein
ohne wirklich finden zu wollen.

Oftmals befinde ich mich
auf der Flucht ohne ein Asyl
zu erkennen, nicht wissend, ob
dort mich dann etwas hielte
was soll ich von mir halten,
mich nicht aufhalten zu können
nur dass ich dem Ganzen,
ganzheitlich, wenn ich so will,
keinen Einhalt gebieten kann.

Dann ist es also richtig,
dass die Dämmerung grau ist?



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 Dortsein

(Ein Tief)

Du denkst
du musst der Sonne heimleuchten. In Phasen hattest du sie als deine Schwester gesehen, hattest sie reflektiert, wenn sie schien. Schien sie?

Du denkst darüber nach, wie es wäre, du würdest die Luft mit Hektopascal aufladen, bis es donnert und blitzt, auf dass der Vorhang in dir reißt und das Adrenalin durch deine Adern fließt. Du willst Steine in die Wolken werfen, damit sie endlich platzen, Bindfäden sich zu dir abseilen, die verlorenen Verbindungen zur Unendlichkeit wiederherstellen.

Hier reitest Du auf dem Einhorn – dein mondhelles Seidenkleid trägt dich flatternd, schmeichelnd und wiegend in die Versprechung, selbst in verschlissenem Zustand.

Dort endlich dem Herbstwind anvertrauen, mit ihm fliegen, dich treiben, deine Augen trocknen lassen, bevor er dich in unbekannte Gewässer fallen lässt. Dort wirst mit den Fischen durch schillernd bunte Tiefen ziehen, Korallenrot aufsaugen, dich mit dem Grün der Schlingpfanzen auf einer Wellenlänge vereinen, bis es dich aufs Festland zurück wirbelt.

Du spürst, wie sich zärtliche Töne in dir zu einem sanften Orchester vereinen.

'Halt!', wispert ein Neider. Kalthandgewalt zerreißt ersehnte Auflösung, zwingt dich zurück in gläsernen Kokon. Diesesmal bleibt dir nur vergönnt, die geräderten Donnerkäfer auf dampfendem Asphalt auszumachen. Die Sonnen auf ihren Lacken, denkst Du, wissen zu blenden. Ein Brückenschlag entlässt dich in seine Schreckstarre und mit ihr in die Fremde vorläufigen Traums.



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